Im November zog es uns nach Amsterdam. Ein straffes Programm jagte uns entlang der Grachten durch die gesamte Stadt. Neben einigen renomierten Design-Büros konnten wir allerdings doch noch ein paar schöne Ecken erkunden. Amsterdam – lohnt sich wirklich.
- 85 Lamps by Droog
DROOG
Bei einer Führung durch das Droog Hôtel und das Droog Geschäft, welches gleichzeitig als Ausstellungsraum fungiert, bekamen wir einen Einblick in die Geschichte des Designkollektivs, welches 1993 von der Kuratorin und Designhistorikerin Renny Ramakers und dem Designer Gijs Bakker gegründet wurde, und in die Arbeiten und Designklassiker von lokalen und internationalen Designern. Droog Design entwickelt und produziert Möbel, Lampen, Accessoires und Objekte. Der Anspruch des Unternehmens war es, dem damals vorherrschenden, stark formalen und elitären Designverständnis, konzeptionelle, pragmatische, oft auch subjektiv und schroff geprägte Objekte und Möbel entgegenzusetzen. Typische Droog-Designs haben einen witzigen Touch wie ein Kronleuchter aus 85 gebündelten Glühlampen von Body Graumans.
MEDIAMATIC
Mediamatic wurde 1983 als kulturelle Institution gegründet, die sich mit Forschung und Förderung neuester Technologien, Kunst, Kultur und Design befasst. Unter anderem werden Workshops angeboten, in denen nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch gemeinsam geforscht wird. Mediamatic.net wurde im Jahr 1994 ins Leben gerufen. In diesem Netzwerk sind die Resultate verschiedenster Kooperationen veröffentlicht.
Nachhaltigkeit demonstriert Mediamatic nicht nur mit den aquaponics, nämlich der Kombination von Fischzucht und Gemüseanbau in Hydrokultur in einem (fast) geschlossenem Kreislauf durch gegenseitige Ergänzung von Nährstoffen. Auch ganz alltägliche Probleme wie nächtliche Wandpinkler werden ebenso ungewöhnlich wie künstlerisch gelöst: an der Außenmauer wurden Pissoirs angebracht um den Urin in Dünger umzuwandeln. An darüber befindlichen Bildschirmen kann das Wachstum der so gedüngten Pflanzen mitverfolgt werden.
Das mycolab hat sich der „Gestaltung mit Organismen„ verschrieben. In diesem Labor wird unter anderem mit Pilzen experimentiert, die Kunststoffe ersetzen können.
FROG
Text
ROBERT BRONWASSER
Eine weitere Station auf der Reise durch Amsterdam war das Designbüro von Robert Bronwasser, dessen Designsprache eine ganz eigene und sehr persönliche Handschrift trägt.
Das Büro liegt etwas außerhalb der Stadt und ist ein dreistöckiger Bau mit vielen Glasfronten. Modern, schlicht und im Inneren voller farbenfrohem Design. Robert Bronwasser ist eine sehr interessante Persönlichkeit bei der uns sofort aufgefallen ist, das dieser Mensch seinen Beruf nicht nur liebt, sondern auch lebt. In seinem Showroom bekamen wir etwas Zeit, um all seine Produkte die es dort als reale Produkte oder Prototypen zu sehen gibt, erleben zu können. In einer kurzen Präsentation gab es eine kleine Auswahl weiterer Designarbeiten für uns zu sehen.
„Mein Design soll dem Nutzer ein Lächeln aufs Gesicht zaubern“, so beschreibt es Bronwasser, der bereits seit 20 Jahren erfolgreich als Designer tätig ist.
Die Produkte sind smart, logisch und erlebbar. Dabei soll es auch immer eine Verbesserung für das Leben sein. Viele der Produkte wirken auf den ersten Blick einfach nur stylisch, sind aber bei genauerer Betrachtung immer mit einer cleveren Funktion, Technik oder Clou versehen.
BLEIJH
Am dritten Tag empfing uns Basten Leijh in seinem kleinen aber feinen Büro. In einem sehr familiären Umfeld präsentierte er uns einige seiner Arbeiten, legte uns seine Designphilosophie dar und beantwortete viele unserer Fragen. Besonders spannend war es zu sehen, wie seine letzten ca. zehn Jahre verliefen und ihn am Ende dorthin geführt haben, wo er jetzt steht. Es war ein sehr motivierendes Treffen, bei dem wir einen tollen Einblick in den Alltag eine Dutch-Designers, der sowohl mit eigenen Projekten unter seinem eigenen Label „Bleijh“ arbeitet, wie auch für andere Konzerne entwirft. Danke an Basten Leijh für die gute Zeit!
MOBILIA
Der letzte Programmpunkt unseres Trips war Mobilia, ein schickes Einrichtungshaus inmitten Amsterdams Altstadt. Auf vier Etagen wurden hier zum einen sehr zeitgenössische Objekte wie auch einige Designklassiker ausgestellt. Das Spektrum reichte von kleineren Accessoires wie Textilien oder Kerzenständern über Stühlen bis hin zu Konferenztischen und Couches. Die Vielfalt der Objekte und die oft sehr ausgereifte Ausarbeitung der Details zeigte uns auf, wo wir selbst einmal hinkommen könnten.