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Gitarrenhals

Konventionelle Gitarrenhalsprofile sind in der Regel halbrund und verändern ihre Geometrie über die Länge des Halses nicht. Außerdem wird die Stellungsänderung des Daumens mit zunehmender bzw. abnehmender Länge des Gitarrenhalses nicht berücksichtigt. Mangelnde Individualität und die damit einhergehende schlechte Bespielbarkeit des Instrumenten mindern die Attraktivität, Freude und Lust am Instrument.

Das Projekt «Gitarrenhals» stellt eine ergonomische Anpassung des Gitarrenhalses dar und behebt die Schwachstellen eines herkömmlichen Halses . Sowohl der Profilverlauf als auch der Querschnitt stehen im direkten Zusammenhang mit der Größe bzw. Länge des apikalen Daumenabschnittes – Parameter «x». Im Gegensatz zu Zeige-, Ring-, Mittel und kleinem Finger hat der Daumen nahezu dauerhaft Kontakt zum Instrumentenhals und stellt die Gegenkraft beim Herunterdrücken der Saiten durch die Finger. Ein guter Sitz des Daumens ist somit unerlässlich. Durch die Berücksichtigung des Parameters «x» bei der Konstruktion des Profils kann das Gitarrenhalsprofil spezifisch und individuell auf den Spieler angepasst werden. Dieser hoher Grad der Anpassung erfordert ein ebenso flexibles, präzises und zuverlässiges Bearbeitungsverfahren – Generative Verfahren. Die hohe Individualität der Profile führt an die wirtschaftlichen Grenzen von konventionellen Herstellungsverfahren. Um Ressourcen wie Zeit, Geld und Material ökonomisch sinnvoll zu nutzen sind Generative Verfahren der Schlüssel zum Produkt «Gitarrenhals».

PROZESS

Um die Stellungsänderung des Daumens zu bestimmen, wurde ein alternierendes Muster vom 1. bis zum 13. Bund über alle sechs Saiten der Gitarre gespielt und gefilmt. Aus den gewonnenen Daten wurde das Profil und dessen Abhängigkeit zum Parameter «x» ermittelt und bestimmt. Auf Grundlage dessen wurde ein CAD-Modell erstellt, indem der Parameter bzw. die Geometrie schnell und einfach geändert werden kann. Das CAD-Modell ist das Fundament des 3D-Druckes.

DESIGNSPEZIFIKATIONEN

Tracken des Daumens: ImageJ
Datenverarbeitung: MS Excel
3D-Modelle: Autodesk Inventor
Entwicklungsstand: Prototyp

Designer: Johannes Falk

 

 

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