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Leichte Verbundwerkstoffe auf Basis des nachwachsenden Rohstoffs Mais

Leichtbau: Bauwesen, Möbelbau, Herstellung von Konstruktionswerkstoffen (Automobilherstellung, Wohnwagen, Boots- und Flugzeugbau), Fertighausbau,…

 

 

Materialeigenschaften

Rohstoff: regional angebauter Körnermais/Futtermais (Bruchmais)
Innovation: Ein ressourcenschonendes Leichtbaumaterial aus schnell nachwachsenden Maispflanzen

Eigenschaften des Materials:

  • Schalldämmend, wärmedämmend
  • geringe Rohdichte
  • gute Querzugfestigkeit
  •  Volumenvergrößerung: 1 m³ Mais = 740 kg 1 m³ Popcorn = 35 – 50 kg = Volumenvergrößerung von 1:21
  •  Ressourcen (Holz) werden geschont

ökologische und ökonomische Vorteile des Materials:

  • der Mais stammt von regionalen Bauern – kurze Transportwege
  • aufgrund des geringen Gewichts / der geringen Rohdichte lassen sich beim Transport und bei der Verarbeitung Energie und Kosten sparen
  • Schonung des Klimas: Genau wie Holz speichern Maispflanzen Kohlenstoffdioxid, welches in der Spanplatte gebunden wird und erst beim Verrotten wieder freigesetzt wird
  • der Werkstoff ist vollständig biologisch abbaubar
  • Popcorn-Spanplatten lassen sich auf bereits vorhandenen Produktionsmaschinen herstellen

Datum:  Wird im Mai zu der Messe LIGNA (vom 22.–26. Mai) in Hannover das erste Mal der Öffentlichkeit und einem Fachpublikum vorgestellt

Entwicklungsstandt: Noch in der Entwicklungsphase, bzw. Optimierungsphase

Ansprechpartner Firma:  Prof. Dr. Alireza Kharazipour Büsgen-Institut Fakultät für Forstwissenschaft und Waldökologie / Molekulare Holztechnik und Mykologie Georg-August-Universität Göttingen

Ansprechpartner HfK:   Carolin Pertsch carolin.pertsch@gmail.com

Fertigungsart: Zunächst wird der Körnermais, welcher von regionalen Landwirten bezogen wird, zerkleinert. Aus dem Bruchmais wird dann mithilfe des Dampf/Druck-Verfahrens Popcorn hergestellt. Das Popcorn wird dann mit dem Bindemittel vermengt und der vorverdichtete Popcorngranulatkuchen wird anschließend bei 160° gepresst. Der letzte Schritt in der Herstellung der Popcornplatte ist nun das Besäumen und Schleifen. Zur Fertigung werden keine neuen Maschinen und Werkzeuge benötigt – die Popcorn-Spanplatten lassen sich auf vorhandenen Produktionsmaschinen (zur Herstellung von herkömmlichen Spanplatten) herstellen und weiterverarbeiten.

Gewicht: Rohdichte: 200 – 450 kg/m³

Beständigkeit:

Stabilität: Die Rohdichte des Materials wurde im Gegensatz zu herkömmlichen Spanplatten um ein vielfaches verringert (herkömmliche Spanplatte: 700 kg/m³, Popcornplatte: 250 – 450 kg/m³). Dennoch konnten die mechanisch- technologischen und physikalischen Eigenschaften (Querzug- und Abhebefestigkeit, sowie Dickenquellung) beibehalten werden und sogar verbessert werden. Lediglich die Biegefestigkeit der Popcornplatte ist, im Vergleich zu herkömmlichen Spanplatten, schlechter.

Verarbeitung: CNC-Fräse, Kreissäge, Bandsäge
Variationsmöglichkeiten: Jährlich fallen weltweit ca. 50 Millionen Tonnen Lignin an, welches in diesem Fall als Bindemittel dienen kann. Die Popcornplatten werden dadurch etwas dunkler. Denkbar wäre es, dass Popcorngranulat vor dem Verpressen einzufärben.